drei wundervolle Tage im nationalpark eifel

. . . .   oder, drei wundervolleTage unter Hirschen

Die Zeit der Brunft war gekommen. die Hirsche waren von ihrer Wanderung aus dem Hohen Venn (Belgien) in der Eifel angekommen, Zeit für mich, meinen Postl startklar zu machen und mich auf die A61 in Richtung Bonn/Köln zu begeben.

Am nördlichen Ortsrand von Dreiborn, in unmittelbarer Nähe zu dem Hirschbeobachtungsansitz parkte ich meinen Postl auf einem Wanderparkplatz, auf welchem ich dann in den kommenden Nächten übernachtete. Mit diesem Standplatz war ich den brunfteten Hirschen so nah, dass mich ihr röhren in den Schlaf begleitete...ein außergewöhnliches, schönes Naturerlebnis für mich !

Angekommen, Käffchen und los ging es in den Ansitz.....

Tag Zwei

Nachdem ich am Ankunftstag die örtlichen Gegebenheiten ausgekundschaftet und mich damit vertraut gemacht hatte, ging ich heute noch bei Dunkelheit mit Stinlampe ausgestattet, zu einer kleineren Waldlichtung und brachte mich dort in Position.

Bereits bei Dunkelheit plazierte ich mich hier und als das erste Morgenlicht hinter den Hügeln hervorkam konnte ich dieses Foto aus allernächster Nähe (Orginalgröße) aufnehmen. Erst als ich versuchte, mich aus der totalen Froschperspektive etwas aufzurichten, verschwanden sie, unaufgeregt hinter dieser Kuppe
Mit solchen Momenten wird einem der "Aufwand" des frühen Aufstehens etc. gänzlich zurückgezahlt.

. . .  mein ultimatives Erlebnis !

In der Zeit in welcher die Brunft stattfindet werden die Wanderwege die durch die Gebiete in denen sich das Rotwild zur Paarung aufhält gesperrt. Nun ist es so, dass zu dieser Zeit in der ich mich dort aufhielt (leider) die Rudel sich sehr weit von dem Ansitz aufhielten. Trotz rd. 1000 mm Brennweite konnte ich sie nur relativ klein fotografieren.

Da ich nicht unbedingt zu der Gattung Mensch gehöre, die sich damit abfinden und zufrieden geben, suchte ich mir ein Rudel aus, das sich etwas abseits aufhielt und umwanderte dieses auf erlaubten Wegen bis ich mich einem Hochginsterfeld näherte, hinter welchem ich das Rudel vermutete. Zugegeben, es ist völliger Unsinn, dass ich dabei schlich, denn bekanntermaßen haben Fluchttiere ein Gehör, das das "Gras wachsen" hört....aber instinktiv achtete ich peinlichst darauf auf keinen trockenen Ast o.ä. zu treten... bis urplötzlich ein riesiger kapitaler Hirsch mit einem riesigen Geweih in dem Ginsterfeld vor mir "auftauchte". Das letzte was ich - bevor ich davon rannte was das Zeug hielt - sah. war, wie er seine Nüstern aufpustete sein Brustfell bedrohlich aufblähte.... ohne ein einziges Foto gemacht zu haben, rannte ich die offene Bergwiese hinab, dabei immer wieder zurückschauend ob er mir - wobei ich hier in dem offenem Gelände eh ohne jegliche Chance gewesen wäre - folgt oder nicht. Gott sei gelobt, dass er es nicht tat :-)

Der Rancher, dem ich mein Erlebnis dann erzählte, sagte mir, dass dies der einzige richtige Weg war, aus dieser Situation "ohne Schäden" davon zukommen. Bestätigt bekam ich diese Aussage bei meinen späteren Beobachtungen, bei denen Junghirsche die sich dem Rudel des Platzhirsches zu sehr näherten, eben durch solche Drohgebärden dem Rudel fern gehalten wurden. Wenn diese es nicht taten, kam es zum Kampf (s.Foto)

Die nächsten beiden Fotos zeigen einen solchen Platzhirsch den ich aus größerer Distanz an einem frühen Morgen aufnehmen konnte. Vlt könnt ihr euch ein wenig vorstellen, wie es mir zumute war .....

Anm beim Klick auf das Bild wird es vergrößert