wie im Teil 1 bereits berichtet bin ich mit dem Fahrrad von dem Knaus-WoMo-Stellplatz (s.Stellplätze) aus über das Fischerdorf Vitt zu den Leuchttürmen auf Kap Arkona gefahren.

Hier auf dem Foto links vom Turm sind die Reste der ehemaligen slawischen Tempelburg Jaromarsburg gut zu erkennen. Aufgrund von den mit den Erosionen einhergehenden Küstenabbrüchen, war die Holztreppe die zum Burgwall führt (leider, wahrscheinlich für immer) gesperrt.

Im nachfolgenden Bild sind die beiden weiteren Leuchttürme, der Schinkelturm und der neue Leuchtturm von Kap Arkona abgelichtet

feinste Backsteinarchitektur
feinste Backsteinarchitektur

TAG 18 - DONNERSTAG DER 28. MAI

Altenkirchen - Lohme

Das Wetter begann heute sehr vielversprechend. Zwar war der Himmel etwas verhangen, aber dieser permanent seit meiner Anreise vorherrschende, kalte Nord-Westwind hatte in einen Süd-Westwind gedreht. Aufgrund dieser „Wetterbesserung“ beschloss ich heute Vormittag von Lohme aus an den Königsstuhl zu wandern und danach am längsten Sandstrand auf Rügen, in der Nehrung Schwaabe den Nachmittag mit einem Sonnenbad ausklingen zu lassen.


Zuvor jedoch, Fotos und Erkenntnisse von einem kurzem Zwischenstopp in der so wunderschönen Nehrung von Schwaabe.

Interessant:

Bei einer meiner vielen Wanderungen hatte ich irgendwo einen Hinweis gelesen gehabt, dass wegen der Wildschweinplage die Türen der Einfriedung geschlossen zu halten sind. Ich hielt diese "Warnung" für ein wenig überzogen. 

Aber hier in diesem sehr schmalen Kiefernwaldgürtel fand ich die Bestätigung: aufgepflügter Böden durch Wildschweinrüssel.

Aber ..............

ich fand auch Spuren von den wirklichen "Wildschweinen"

So etwas stimmt mich immer traurig, dass man immer wieder mit solchen Hinterlassenschaften konfrontiert wird.

SCHADE um diese so wundervolle Landschaft!











Einfach nur traumhaft diese endlosen und feinstsandigen Strände......

und hinter den Dünen, hast Du den herrlichsten, naturbelassenen Kiefernwald.....traumhaft 

Vorweg genommen, aus meinem Nachmittag an diesem Strand, wurde nichts, denn nach meiner etwa 3 ½ -stündigen Wanderung zu den Kreidefelsen, setzte - kaum hatte ich meinen Postl betreten - ein Regen ein, wie ich ihn in den nunmehr fast 3 Wochen an der Ostsee noch nicht erleben musste.

Nun sitze ich hier und tippsel meinen heutigen Bericht.

 

Meine Wanderung zu und um die Kreidefelsen:

Als Hinweg wählte ich den einfacheren Hochufer-Wanderweg durch den von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannten Buchenwald, bis hin zur Victoria-Sicht (Danke für den Tipp des Stellplatzvermieters, nicht den Tourist-Zirkus Nationalparkzentrum, welcher auch noch Eintritt kostet, (?) zu besuchen). Danach ging es von 118 m über NN über 412 Stufen nach unten an den Strand. Jede dieser Stufen hat sich mehr als gelohnt. Wahnsinnige Aus-und Ansichten erhält man von hier unten. Als Rückweg wählte ich den mitunter schwierig zu gehenden Uferweg, zurück bis zum Hafen von Lohme. Meine persönliche Empfehlung: Dieser „untere Uferweg“ wie er in der Wanderkarte bezeichnet wird, ist ein MUSS, atemberaubende Ausblicke auf Kreidefelssektionen bekommt man hier in Vielfältigkeit geboten.

Anm: :

Sehr hilfreich für solche nicht gekennzeichneten oder ausgewiesenen "Wege" ist ein GPS-Gerät.

Wenn ihr mögt, begleitet mich doch auf meinem Rundweg beginnend am Stellplatz Dorfladen in Lohme durch den Buchenwald bis hin zur Victoria-Sicht entlang des Uferweges vorbei an dem mächtigen Granitfindling aus der Eiszeit dem Schwanenstein bis hin zum Hafen von Lohme und endend mit einem Blick entlang der Nehrung bis hin zum Kap Arkona.



An den Größen der Personen die unten am Strand laufen, werden die Höhenverhältnisse gut sichtbar. Kaum vorstellbar - wie auf Hawaii gesehen - bei solchen Höhenunterschiede als Skydiver zu agieren.


Noch ein letzter Blick auf das Kreidemassiv des Königstuhles und danach ging es 118 m und 412 Stufen runter zum Strand zum sogenannten Uferweg

TAG 19 - FREITAG DER 29. MAI

von Lohme nach Greifswald

Gestern noch Regen in Strömen, heute heller Sonnenschein schon am frühen Morgen. Nachdem ich aber den Wetterbericht im Radio gehört hatte, der für den Nachmittag eine Regenwahrscheinlichkeit von 80% vorher sagte, blieb ich bei meiner Planung und fuhr nach Greifswald. Leider war diese Entscheidung falsch, denn das Wetter blieb konstant bis zum Abend schön und es hätte um Lohme noch einiges (zB. Schloss Ranzow mit Golfplatz) zu sehen und zu erleben gegeben.....auch der Stellplatz wäre es Wert gewesen einen oder zwei weitere Tage dort zu verbringen.

Wie auch immer die Würfel waren gefallen und so wurden die fast 100 km bis Greifswald bei STRAHLENDEM Sonnenschein herunter gespult.

GREIFSWALD ist eine überschaubare, wunderbare pulsierende Universitätsstadt mit dementsprechend vielen jungen Menschen und mit noch mehr Lokalitäten.

Straßenmusikanten rundeten diesen so positiven Eindruck den ich von der Geburtsstadt von Casper-David Friedrich gewonnen habe, ab.

Auf rund 54000 EW sollen 12000 Studenten kommen. Deshalb wird Greifswald bisweilen liebevoll als Universität mit einer Stadt drum herum beschrieben 3)

Die Silhouette der Hansestadt wird von drei mittelalterlichen Kirchen - der dicken Marie oben im Bild), dem langen Nikolaus (unten im Bild) und dem kleinen Jakob - beherrscht.

Das Herz von Greifswald aber ist der Marktplatz.

Trotz dieser so positiven Stimmung die die Stadt auf mich übertragen hat, fuhr ich – da das Wetter immer noch sehr, sehr schön war -  heute noch auf direktem Weg zu der Südspitze der Insel Usedom nach Ahlbeck.

Dort angekommen hatte ich heute, mit insgesamt 210 km eine Mammut Tour hinter mich gebracht.

 

Entsprechend der Empfehlung von 2) gibt es kurz vor dem Grenzübergang einen öffentlichen Parkplatz auf dem auch WoMo für 5 Euro übernachten dürfen. Diesen wollte ich eigentlich anfahren um mir dann vor hier aus in Ruhe einen der zwei WoMO-Plätze für die nächsten Tage auszuwählen.

Leider fand ich diesen Parkplatz nicht (keine GPS-Koordinaten) so dass ich dann den WoMo-Stellplatz Rauthe in der Waldstraße (s.Stellplätze) direkt anfuhr und mich dort für die nächsten Tage zu platzieren.

TAG 20 - SAMSTAG DER 30. MAI

Swinoujscie Polen bzw. vor 1945 Swinemünde 

Es ist zum verzweifeln wieder hat sich das Wetter über Nacht völlig gedreht und ich werde wieder einmal mit starkem Regen geweckt. Auch im weiteren Tagesverlauf immer wieder stärkere Regenschauer. Getreu dem Motto es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur die falsche Kleidung ging ich los um Polen zu Fuß zu "erobern" !!!

Auf meinem Hinweg entlang der Swinemünder-Chaussee passierte ich - dann schon auf polnischem Terrain - eine "shopping-mile" - 1,5 km lang beidseitig des Weges, Verkaufsstand an Verkaufsstand. Jeder dritte Stand handelte mit Zigaretten, dazwischen gab es Bekleidung ALLER "namhaften Marken" zu Spotpreisen.

 

PS. Nun weiß ich endlich auch, woher der Name shopping-mile stammt..Ironie aus!

Swinoujscie, das ehemalige Swinemünde, zeigt im Stadtzentrum noch manche an die deutsche Stadtgeschichte erinnernde Bauten. Im Stadtzentrum westlich der Swine auf der Usedomer Seite sind noch einige Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten. 

TAG 21 - SONNTAG DER 31. MAI

Heute sollte die 20°-Marke geknackt werden. Ob es dann die 20° waren bezweifele ich sehr, aber zumindest konnte ich mal wieder etwa 2 Stunden am Strand in einer windgeschützten Kuhle verbringen.

Ansonsten gibt es heute nichts besonderes zu berichten, außer, dass ich die Bäderarchitektur von einem der drei Kaiserbäder (Basin, Heringsdorf und Ahlbeck) hier in Ahlbeck fotografisch festhielt. 

Anfangen möchte ich die Fotoserie mit dem beliebtesten Motiv von Ahlbeck, mit der Seebrücke.










..und der leistete mir über die gesamt Zeit  während meines kurzen Strandaufenthaltes, Gesellschaft :-)

TAG 22 - MONTAG DER 1. JUNI

Der Tag der Entscheidung, von Ahlbeck zum Hermsdorfer Kreuz

Eine GROßE Entscheidung wird getroffen:

Bisher hieß es in allen Wetterberichten bzw. Vorhersagen, dass gegen Ende Mai spätestens Anfang Juni das Wetter sehr sonnig und vor allem auch wärmer werden wird. Begründung: Ende der Eisheiligen. Heute aber wurde diese Aussage korrigiert und bis voraussichtlich in Mitte Juni verschoben.

Da mein Vertrauen in irgendwelche Wettervorhersagen auf 0 geschrumpft war, und in Süd-Westdeutschland Temperaturen um 30° bereits vorhanden waren, traf ich eine wesentliche Entscheidung.... ich fahre Richtung Heimat und Richtung Sonne und Wärme!

Zu gerne hätte ich diese so ereignisreichen letzten drei Wochen mit ein paar warmen und sonnigen Tagen am Strand dazu nutzen wollen, um diese Vielfalt an Eindrücken in Ruhe verarbeiten und ausklingen zu lassen. Aber wie bereits erwähnt, ich konnte und vlt wollte ich einfach nicht mehr an eine Wetterbesserung glauben.

Selbst meine Überlegung in Anklam einen Zwischenstopp einzulegen und nochmals zu übernachten um von dort aus in der Peenemündung in dem Naturschutzgebiet eine Kanufahrt unternehmen zu können, scheiterte abermals am Wetter. Regen nichts als strömender Regen. Also weiter auf der A105 bis zur A9, dann am Hermsdorfer Kreuz auf die A4 Richtung Gera um dort auf dem Autohof zu übernachten.

Nun sitze ich hier in meinem Postl - immer noch prasselt der Regen unaufhörlich auf meine Scheiben - bei Thunfisch mit Mais und Bohnen und schreibe meinen Bericht für diesen, ja etwas traurig anmutenden Tag, nieder. Das spektakulärste vom heutigen Tag waren eigentlich die 539 km, bei 13° und teilweise sintflutartigen Niederschlägen…und das im „Wonnemonaten Mai/Juni“ .

Frage: Eisheilige contra Erderwärmung ?????

TAG 23 - DIENSTAG DER 2. JUNI

Der Tag an dem das Wetter besser und besser wurde

Was will ich schreiben, außer, dass das Wetter, je näher ich meinem Heimatort kam, immer schöner wurde.

SCHADE, dass ich so eine schöne, abwechslungsreichen und vor allem interessante Reise aufgrund der widrigen Umstände so jäh beenden musste.

ABER flexibel wie wir Camper nun mal sind.....ich komme wieder!


Wenn Euch/Dir mein Reisebericht gefallen hat und dienlich war, würde ich mich über einen Eintrag in meinem Gästebuch sehr freuen.